Guide Googelin, Relevanz und Missverständnis

Gütersloh, 3. Februar 2024

Der Guide Michelin, ursprünglich ein französischer Werkstattführer mit Tipps rund ums Auto, gilt als die Referenz und Leitlinie der internationalen #Gastronomie. Seit 1964 gibt es eine deutsche Ausgabe, anfangs noch ohne Sterne. 1966 wurden 66 Restaurants mit einem Stern ausgezeichnet, 1974 erstmals 7 Restaurants mit 2 Sternen. 1980 wurde mit dem Münchener Restaurant Aubergine unter Eckart Witzigmann das erste deutsche Restaurant mit 3 Sternen ausgezeichnet.

Die Michelin Sterne

In der deutschen Ausgabe steht ein Stern für »Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert«, zwei Sterne stehen für »Eine Spitzenküche – einen Umweg wert« und drei Sterne bedeuten »Eine einzigartige Küche – eine Reise wert«.

Die Google Sterne

Analog zu den Michelinsternen sind im Digitalen Zeitalter für manche die Google Sterne das Maß aller Dinge. Dabei sorgt der »Guide Googelin« für Stimmungsausbrüche. Top Bewertungen mit fünf Sternen werden mindestens erwartet und nicht hinterfragt. Alles was schlechter ist gilt hingegen als illegitim und sorgt für Wutausbrüche. Dabei sind die Sterne lediglich eine freie Meinungsäußerung und nirgends steht geschrieben, dass man Kunde sein muss oder die Sterne rechtfertigen oder anhand irgendwelcher vertraglich vereinbarten Kriterien auswählen muss. Und dass sie irgendeine Relevanz fürs Business haben, ist vor allem eine Behauptung von Google, die viele glauben wollen. Man unterwirft sich freiwillig dem Konzern aus Mountain View in Kalifornien. Analog zum Guide Michelin sollte man hingegen schon über einen Stern froh sein:  »Eine Angebot voller Finesse – einen Stopp wert«. Der Unterschied zwischen gerechtfertigten und ungerechtfertigen »Bewertungen« ist freilich schwer zu erkennen.