Homöopathie, Leben und Lehre des Prof. Dr. med. S. Hahnemann, von Dr. med. Heiko #Stockbrügger, #Gütersloh

Gütersloh, September 2005

Die Überschrift des Artikels würde den Umfang eines Buches, bei erschöpfender Würdigung des Lebens und beruflichen Werdegangs unseres homöopathischen Vorbilds und Begründers der #Homöopathie, des Arztes Prof. Dr. med. Samuel Hahnemann, implizieren. Hier ist nur eine enggefasste Übersicht und ein rudimentäres Konzentrat zur Erinnerung und dem Gedenken an einen großen deutschen #Arzt und #Wissenschaftler, anlässlich seines 250. Geburtstages, darstellbar. Der Verfasser dieses Artikels, als #Facharzt für #Allgemeinmedizin in Gütersloh, seinem Geburtsort, mit Schwerpunkt europäische und asiatische Alternativmedizin, wurde vor drei Jahrzehnten, noch während seines Medizinstudiums, durch die ersten universitären HomöopathieVorlesungen der Neuzeit, an die Homöopathie herangeführt.

Zunächst zum Begriff »Homöopathie«. Wie viele Begriffe der #Medizin kommt auch dieser aus dem Griechischen (»homoios«, »Ã¤hnlich«, »pathos«, »Leiden«) und gibt schon einen ersten Hinweis auf Hahnemanns Ähnlichkeitsgesetz »similia similibus curentur« (»Ã„hnliches wird durch Ähnliches geheilt«). Manche Homöopathen ergänzen den Begriff »Homöopathie« mit »klassisch«. Dieses ist nach Auffassung führender Homöopathen unzutreffend, da hier eine Zeitepoche angesprochen wird, die weit vor der Hahnemanns lag. Es gibt nur die eine, von Hahnemann im Organon beschriebene Homöopathie. Dieser Auffassung schließe ich mich an und bezeichne sie als »Homöopathie nach Dr. Hahnemann« (siehe auch Telefonbucheintrag des Verfassers unter der Rubrik »Homöopathie«). Diese Bezeichnung wird auch grundsätzlich dem Arzt und Begründer dieser Heilmethode gerechter.

H ahnemann wurde am 10. April 1755 als schwächelndes kränkelndes Kind in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen geboren. Eine glückliche Fügung des Schicksals ließ ihn gegen den Willen seines Vaters nach dem Besuch der Fürstenschule in St. Afra ein Medizinstudium in Leipzig aufnehmen, einer Stadt, zu der er ein besonderes Verhältnis entwickeln sollte. Während des Studiums verdiente sich der sprachbegabte Hahnemann seinen Lebensunterhalt unter anderem durch Ãœbersetzungen medizinischer Schriften. Insbesondere diese Tätigkeit führte Hahnemann an die unterschiedlichsten Richtungen der Heilkunde seiner Zeit. Hahnemann übersetzte nicht nur diese Schriften, sondern ergänzte diese, seinem Naturell entsprechend, mit konstruktiven Anmerkungen und Korrekturen. Hier waren schon die ersten Ansätze des Entstehens einer neuen Heilmethode abzusehen, insbesondere, da Hahnemann den zu damaliger Zeit üblichen Heilmethoden sehr kritisch gegenüberstand, sie teils vehement ablehnte. Nach Beendigung seines Studiums erlangte Hahnemann 1779 in Erlangen seine Doktorwürde, stand als junger Arzt seinen teils schwerkranken Patienten mit den im Studium erlernten unzulänglichen Heilmethoden der damaligen Zeit gegenüber. In einem Brief schrieb er: »Es ist für mich unerträglich, zu wissen, dass ich als Heuchler vor #Sterbenden stehen muß, deren letzte Stunden meiner Sorgfalt anvertraut wurden, ohne dass ich wahrhaftig helfen kann. Ich werde mir einen Weg suchen müssen, der mich aus dem Gestrüpp verflochtener Unvernunft hinausführt auf die einfache Ebene der Logik …« Ebendiesen Weg suchend, griff Hahnemann auf Bewährtes, nämlich das Wissen der »Alten« der Antike, das Wissen unter anderem eines Hippokrates zurück, der schon früh erkannte: »Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und deren Krankheitszustand wird beseitigt durch Mittel, die ihm ähnliche Erscheinungen hervorrufen«. Hahnemann, die in unserem Kulturkreis schon seit Jahrtausenden bestehende SignaturenLehre kennend, der das SimilePrinzip zugrundeliegt, seit dieser Zeit erfolgreich genutzt, wurde von Hahnemann genial aufgegriffen und fortgeführt.

Die Signaturen #Lehre lebt seit grauer Vorzeit von der Vorstellung, dass unter anderem das Aussehen einer Pflanze in Farbe, Wuchs, die Umstände des Wachsens, des Pflanzenumfeldes, durch seit Generationen immer wieder und weiter vertieftes Beobachten und Probieren reproduzierten Wissens ebendiese Pflanzen der Heilkunde dadurch zugeführt werden konnten. Eine makabere Abart dieser Vorstellungen, auch im Sinne des Simile Prinzips, mag die #Anthropophagie, der #Kannibalismus, darstellen. Hier wurde nicht nur der Aufnahme von menschlichem #Protein gefrönt, sondern auch der Ãœberlegung nachgegangen, das Wissen, die List, die Kraft, den Mut des Verspeisten sich »Einzuverleiben«. Als beruhigender Nebeneffekt mag die Sicherheit gedient haben, dass sich dieser Gegner, außer durch eine abdominelle Unpässlichkeit, nicht mehr rächen konnte.

Hahnemann reiste viel und gern. Seine beruflichen Wanderjahre waren aber nicht nur Ursache einer inneren Unruhe, entsprachen auch nicht nur einem gesteigerten Wissensdurst, sondern entsprangen ursächlich existentieller Not. In Dessau lernte Hahnemann in der dortigen »#Mohren« #Apotheke die »#Apothekerei«, weil er der Ansicht war, dass ein Arzt nichts verordnen soll, was er nicht kennt, geradezu verpflichtet sei, die Entstehung der Heilmittel zu kennen, um deren Wirkungen besser abschätzen zu können. Zu Hahnemanns Zeit, wie in der unseren, gab es auf vielen Gebieten der Wissenschaften neue Erkenntnisse, denen sich Hahnemann begierig, wissensdurstig, öffnete. Er beschäftigte sich mit allen wichtigen Veröffentlichungen, auch die der Ärzteschaft. Nach Leipzig zurückkehrend (1811 bis 1821), habilitierte Hahnemann in einer vielbeachteten Antrittsrede an der Universität Leipzig, setzte hier seine homöopathische Arbeit fort, wurde ein von den Patienten geachteter, erfolgreicher Arzt mit einer zunehmenden Anhängerschaft. Hahnemann war ein intellektuell exakt arbeitender #Wissenschaftler, selbst nach heutigen Vorstellungen. Er war sehr gebildet, aber auch cholerisch und keinem Streit aus dem Wege gehend. Er beschimpfte häufig seine allopathisch tätigen SchulmedizinerKollegen. Aber auch seine Anhänger hatten keinen leichten Stand, wenn sie seinen Anweisungen nicht genau folgten. Hahnemann war undiplomatisch, verletzend, andererseits ein von seinen Patienten verehrter, umsichtiger, kompetent arbeitender Arzt. Als scharfer Kritiker der »Obrigkeit« hinsichtlich der katastrophalen Lebensumstände des Volkes, forderte er von ebendieser eine »Gesundheitsfürsorge« für das gesamte Volk, den Bau von Krankenhäusern, das Isolieren von Kranken mit ansteckenden Krankheiten, verlangte die Wohnungen der Kranken zu desinfizieren, eine Verbesserung der gesamten Lebensumstände. Bei der Ãœbersetzung eines Werkes des schottischen Arztes William Cullen, Hahnemann beherrschte neben seiner deutschen Muttersprache noch sieben Fremdsprachen, war Hahnemann bei #Therapieversuchen dieses Arztes mit der Chinarinde aufgefallen, dass Cullen die Wirkung der Rinde auf eine Stärkung des Verdauungstraktes zurückführte. Dieses war für Hahnemann nicht nachvollziehbar, sodass er auf die Idee kam, die Wirkung der Chinarinde am eigenen Körper zu prüfen. Nach Einnahme der Rinde, die gegen Malaria (Wechselfieber) helfen sollte, stellten sich die typischen Symptome der Malaria für kurze Zeit, und dieses reproduzierbar, ein. Immer dann, wenn er mit der Einnahme aufhörte, war er wieder vollkommen gesund. Das war der Beweis des Simile Prinzips und der Beginn zahlloser Testreihen an sich, seiner Familie sowie seinen Anhängern und Patienten. Das war die Geburtsstunde einer neuen Therapierichtung, der Homöopathie. 

Seine wissenschaftlichen Ergebnisse aus den Selbstversuchen und eine Zusammenfassung seiner Ãœberlegungen veröffentlichte Hahnemann 1796 in der damals angesehensten medizinischen Zeitschrift, Prof. Hufelands »Journal der practischen Arzneykunde«. Prof. #Hufeland erkannte nach anfänglicher Skepsis in diesem kleinen unscheinbaren Mann, nach dessen Ãœberlegungen und Vorstellungen seiner neuen Therapiemethode, das Genie. Eine enge konstruktive Zusammenarbeit und Freundschaft war die Folge. 1810 erschien Hahnemanns Regelwerk der Homöopathie, das »Organon« (»Werkzeug«), in welchem die Grundlagen des Heilens nach Hahnemanns Vorstellungen konkretisiert und festgeschrieben wurden. Dieses #Organon wurde in 6 Auflagen herausgegeben, 5 noch zu Lebzeiten Hahnemanns. In diesem Regelwerk, das nach intensiver Einleitung zunächst aus 271 Paragraphen bestand, fundamentiert Hahnemann seine Vorstellungen vom Arztsein, der Entstehung und Behandlung von Krankheiten und des Umgangs mit #Kranken, die Grundlagen der Homöopathie, setzt sich aber auch hier mit der »Allopathie« auseinander. Hahnemanns grundsätzlichem ärztlichen Ethos entsprechend, kurz und pragmatisch, heißt der erste Paragraph des »Organon«: »Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt«.

Nur mit den grundsätzlichen #Theorien ist keine #Therapie durchzuführen, hier bedarf es homöopathischer Arzneimittel. Diese entstammen vornehmlich dem Bereich der Pflanzen, Minerale und dem Tierreich. Durch spezielle Herstellungsverfahren, dem Potenzieren, das heißt Dynamisieren nach exakt definierten Verfahrensweisen, wird aus einer nicht »verdünnten« Grundlagensubstanz ein hochenergetisch potentes Heilmittel. Hier liegt das besondere Verdienst Hahnemanns in dem Entdecken und Entwickeln dieser bis heute umstrittenen Methode. Wie genial und einfach, zumindest im »Niederpotenzbereich« diese Möglichkeit ist, läßt sich an einer kleinen Geschichte des »Nestors« der Homöopathie, des leider vor kurzem viel zu früh verstorbenen Dr. med. W Gawlik, ablesen, der diese gerne während seiner HomöopathieVorlesungen vortrug. Als #Soldat und Arzt in Kriegsgefangenschaft, mit vielen seiner Kameraden ohne medikamentöse Versorgung dahinvegetierend, konnte Dr. Gawlik aufgrund seiner profunden Pflanzen und Homöopathiekenntnisse einigen dieser Kameraden Heilung oder zumindest Linderung ihrer gesundheitlichen Probleme bringen, indem er gezielt entsprechende Pflanzen homöopathisierte. Aufgrund des reichlichen Angebots an konfektionierten Präparationen und der Therapiesicherheit ist diese Vorgehensweise Notzeiten vorbehalten. Je nach Art der Zubereitung beziehungsweise Verdünnung spricht man von DPotenzen, der dezimalen Potenzierung (Verdünnungsverhältnis 1 zu 10), der C Potenzen, der centesimalen Potenzierung (Verdünnungsverhältnis 1 zu 100), und den erst von Hahnemann spät entwickelten Q Potenzen, auch LM Potenzen genannt. »Q« steht für den Zungenbrecher »Quinquagintamillesimal«. Bezüglich der LMPotenzen steht »L« für die römische Ziffer 50 und »M« für die Ziffer 1.000. Je nach Ãœberzeugung des Behandlers und des Krankheitsbildes des Patienten verordnet der Behandler dann eine »Hoch«, also stark verdünnte, oder eine weniger verdünnte, also »Nieder«Potenz. Hinsichtlich der starken Verdünnungen äußerte sich ein damals wie heute Prominenter, zudem Patient Hahnemanns, namens Johann Wolfgang von Goethe, begeistert: »Dieser (Hahnemann) lehret nämlich, dass der millionste Teil einer angedeuteten kräftigen Arznei gerade die vollkommenste Wirkung hervorbringe und jeden Menschen zur höchsten Gesundheit sogleich wiederherstelle. Ich glaube jetzt eifriger als je an die Lehre des wundersamen Arztes, seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde …« Die #Arzneiauswahl erfolgt über das sogenannte »Repertorisieren«, das heißt, die vom Patienten geschilderten Symptome, die Modalitäten, werden durch Nachschlagen manuell oder per PC in einem Repertitorium mit einer Liste der passenden Arzneien abgeglichen und in der Gesamtheit der vom Patienten genannten Symptome oder Modalitäten, unter Hinzunahme der Kenntnisse des Therapeuten, mittelfindend bestimmt.

Die Pflanze »#Aconitum #napellus«, auch »blauer Eisenhut« oder »Sturmhut« genannt, soll anhand der Symptome (Modalitäten), die der Patient im Gespräch mit dem Behandler, dem #Repertorisieren, angibt, aber auch durch die Signatur, dieses verdeutlichen: Aconitum napellus entstammt der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), wächst gern an feuchten humosen Wiesen und Wasserläufen, an Auen, in den Hoch und Mittelgebirgen Europas. Die Pflanze ist sehr giftig durch das Alkaloid »Aconitin« und in der Lage, selbst im MilligrammBereich einen Menschen zu töten. Zu diesem Zweck wurde es auch im Altertum und Mittelalter benutzt. Die herrlich blaue Farbe der Blüten beinhaltet schon die Signatur des Wassers, der Kälte. Es besteht bei diesem Arzneibild die vom Patienten geschilderte Modalität »Großes Verlangen nach kaltem Wasser«. Die Form der Blüten entspricht der einer eisernen Haube, eines Helmes, wie sie die Landsknechte des Mittelalters bei »Sturm«Angriffen trugen. Das Mittel ist also indiziert bei Erkrankungen hervorgerufen durch Wind (Nordostwind), Sturm. In der Pflanzenheilkunde bewährt bei Schmerzen, Neuralgien, Migräne, Rheuma, aber auch bei großer Unruhe und Angst, »stürmischer« Erregung. In einem mittelalterlichen Kräuterbuch (siehe Abbildung), hier auch als »Napellus Germanicus« bezeichnet, auch folgende Anwendungen: gegen #Zahnschmerzen, #Mundfäule und #Zahnfäule, gegen die »Pestilenz«, äußerlich angewandt »toedtet die Laeuß«. In der #TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin«, durch spezielle Präparation entgiftet, wirksam gegen kalte Extremitäten, also kältezerstreuend. EnergieBlockaden durch Kälte und oder Wind aufhebend, #Schmerz beseitigend, bei #Gelenkschmerz und #Gliederschmerz. Erstaunliche Identitäten unterschiedlicher Heilmethoden und Ãœberlegungen verschiedenster Kulturen! Durch unzählige Arzneiversuche und die in der Volksheilkunde wohlbekannten Indikationen konnte Hahnemann noch weitere Anwendungsbereiche durch Erkennen zusätzlicher Symptome und Modalitäten hinzufügen. Hahnemanns Homöopathie war die der Einzelmittel. Im höheren Alter, weiterhin für neue Erkenntnisse aufgeschlossen, wich er von seinen Theorien ab, indem er beispielsweise Doppelmittel verschrieb. Beginn der heutigen KomplexmittelHomöopathie, in der verschiedene Homöopathika in einem Gemisch, gegebenenfalls als Potenzakkord, zur Anwendung kommen. Die Ãœbersetzung des Organons ins Französische sollte seinen weiteren Lebensweg bestimmen. Eine glühende Anhängerin der Hahnemannschen Lehren, die Französin Melanie d’Hervilly, nach Köthen kommend, konnte Hahnemann, schon 80jährig, gegen den Willen seiner Familie, seiner Schüler und Anhänger überzeugen, nach Paris zu übersiedeln. Hahnemanns Frau war zuvor verstorben und Hahnemann, trotz des fortgeschrittenen Alters noch reiselustig und durchaus flexibel, wählte Paris als neue Heimat. In Paris eröffnete Hahnemann eine neue Praxis, arbeitete dort mit großem Erfolg, sein SimilePrinzip hatte sich auch schon in Paris herumgesprochen, heiratete dort seine wesentlich jüngere Verehrerin. Bis kurz vor seinem Tod am 2. Juli 1843 führte Hahnemann, mit Unterstützung seiner Frau, diese Praxis. Er starb im Alter von 88 Jahren und wurde auf dem Pariser Friedhof Montmartre beigesetzt. Auf Wunsch Hahnemanns wurde auf seinem #Grabstein die Inschrift »NON INUTILIS VIXI«, »Ich habe nicht umsonst gelebt«, eingemeißelt. 1898, 55 Jahre später, wurden die sterblichen Ãœberreste des großen deutschen Arztes zu dem neuen Grab seiner Frau Melanie auf den Friedhof Pére Lachaise überführt.

Die Zukunft der Homöopathie in diesem Lande, insbesondere durch die Nachfrage und Akzeptanz der #Patienten, als kostengünstige nebenwirkungsarme Heilmethode, gerade in der heutigen Zeit immer stärker werdender politischer Reglementierungen und therapeutischer Einschränkungen im Gesundheitswesen, wird auch entscheidend von der Ausbildung und Qualifikation der Behandler abhängen. Idealerweise sollte hier, dem großen Vorbild Hahnemanns nacheifernd, eine universitäre, universelle, grundlegende, möglichst fachärztlichallgemeinmedizinische, aber auch alternativmedizinische Ausbildung erfolgen, um die Grenzen und Möglichkeiten auch dieser Heilmethode erkennen zu können. Unkenntnis oder Nichterkennenkönnen dieser Grenzen und Nichtausschöpfen anderer Heilmethoden, gewissermaßen einem therapeutischen »#Nihilismus« zu verfallen, ist dann für den Patienten unter Umständen fatal. Ohne eine solche ärztlichwissenschaftliche, universelle Ausbildung hätte Hahnemann ein seit zwei Jahrhunderten bestehendes Therapiesystem nicht entwickeln können. Auch hier gilt Hahnemanns Ausspruch: »Macht’s nach, aber macht’s genau nach«.

Eine Verantwortung für die etwaige Selbstmedikation des Lesers oder die Behandlung anderer Personen aufgrund vorgenannter Zeilen wird ausgeschlossen und liegt in der Verantwortung des jeweiligen Behandlers. 

Dr. med. Heiko Stockbrügger