Asthma: monoklonaler Antikörper statt Steroide

  • Laut neuer Studie des King’s College London reagiert große Mehrheit der Patienten positiv darauf

London, PTE, 12. Dezember 2023

Schweres #Asthma lässt sich mit #Benralizumab therapieren, einem monoklonalen #Antikörper. Zusätzlich hochdosierte #Steroide, die oft erhebliche Nebenwirkungen haben, können dann reduziert oder völlig weggelassen werden. Zu den #Nebenwirkungen gehören #Grauer #Star, #Diabetes und #Osteoporose, die zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führt. Das zeigt eine neue Studie unter der Leitung von David Jackson vom King’s College London. Demnach konnten 60 Prozent der Patienten, die Benralizumab bekamen, auf Steroide völlig verzichten. Weitere 32 Prozent konnten die #Inhalation reduzieren. An der Studie hatten 208 Patienten in #Großbritannien, #Frankreich, #Italien und #Deutschland teilgenommen.

Entzündungszellen werden reduziert

Über einen Zeitraum von 32 Wochen haben die Patienten schrittweise den Einsatz von Steroiden verringert. Dann folgten 16 Wochen ganz ohne diese Präparate. Benralizumab reduziert die Anzahl der Entzündungszellen, sogenannte Eosinophile. Diese werden in den Atemwegen von Patienten mit schwerem #Asthma in abnormal hoher Zahl produziert. Sie sind entscheidend an der Entstehung von Asthmaanfällen beteiligt. Benralizumab wird alle 4 bis 8 Wochen injiziert.

Asthma ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen weltweit. Fast 300 Mio. Menschen sind davon betroffen. 3 bis 5 Prozent von ihnen leiden an schwerem Asthma. Das führt zu täglichen #Symptomen wie #Atemlosigkeit, #Engegefühl in der #Brust und Husten sowie zu wiederholten Asthmaanfällen, die häufig Krankenhausaufenthalte erforderlich machen.

Hohe Kosten, fehlender Zusatznutzen

»Biologische Therapien wie Benralizumab haben die Behandlung von schwerem Asthma in vielerlei Hinsicht revolutioniert. Die Ergebnisse unserer Studie beweisen zum 1 Mal, dass steroidbedingte Schäden bei der Mehrheit der Patienten, die diese #Therapie anwenden, vermieden werden können«, so Jackson. Die Kosten sind allerdings sehr hoch. Laut »DocCheck« #Lexikon liegen sie bei 20.000 Euro pro Jahr und Patient. Im Gegensatz zur Studie von Jackson und seinem Team sieht der Gemeinsame Bundesausschuss, das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der #Ärzte, #Zahnärzte, #Psychotherapeuten, #Krankenhäuser und #Krankenkassen in Deutschland, in Benralizumab keinen Zusatznutzen.