Vorbildfunktion: Gütersloh setzt auf grüne statt graue Vorgärten

  • Rat verabschiedet neue Vorgartensatzung und Einfriedungssatzung und knüpft Neugestaltung und Umgestaltung an Bedingungen

Gütersloh, 7. November 2023

Der Rat der Stadt #Gütersloh hat erstmals eine Vorgartensatzung und Einfriedungssatzung verabschiedet, die einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger #Stadtentwicklung darstellt. Ziel der neuen Satzung ist es, Gütsels #Stadtbild grüner zu gestalten. Bürgerinnen und Bürger leisten so direkt vor ihrer Haustür einen positiven Beitrag zum Umweltschutz, zur Förderung der Artenvielfalt und verbessern den Wasserhaushalt und das Kleinklima. Um das zu erreichen, wurden nun Mindestanforderungen für die Gestaltung von Vorgärten definiert. Reine #Schottergärten sowie blickdichte Zäune sollen damit weitestgehend aus dem Stadtbild verbannt werden, um das Grün zu retten.

»Wir setzen auf das Bewusstsein der Gütersloher Bürger. Vor allem die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Bedeutung von Grünflächen in urbanen Gebieten sollte Gütersloherinnen und Gütersloher dazu bewegen, eine Vorbildfunktion einzunehmen.

Schottergärten, die oft als pflegeleicht und modern angesehen werden, haben negative Auswirkungen auf die #Umwelt. Sie bieten keinen Lebensraum für #Insekten, #Vögel und andere #Tiere und tragen zur Versiegelung von Flächen bei, was zu Problemen wie Ãœberhitzung oder auch Ãœberschwemmungen führen kann.«

Die neue Vorgartensatzung in Gütersloh fördert naturnahe Gestaltung und damit grüne Oasen in der Stadt. Grundsätzlich regelt die Landesbauordnung dabei, dass unbebaute Flächen auf bebauten Grundstücken wasserdurchlässig bleiben oder gemacht werden müssen und mit #Pflanzen bedeckt sein sollten. Es sei denn, es gibt andere zulässige Verwendungen für diese Flächen, die dem entgegenstehen. Bei neuen Vorgärten oder deren Umgestaltung an Wohnhäusern darf in Zukunft maximal die Hälfte der Fläche befestigt sein. #Pflaster, #Asphalt, #Beton, #Rasengittersteine, wassergebundene Decken, #Steine, Sandflächen, Kieselflächen und Schotterflächen und ähnliche Flächen sowie nicht erforderliche Stellplätze, Carports, Garagen und andere Nebengebäude und sonstige bauliche Anlagen, die eine befestigte Fläche mit umfassen, werden vollständig den befestigten Flächen zugerechnet. Bei Doppelhäusern und Reihenhäusern können die befestigten Flächen bis zu 70 Prozent des Vorgartens einnehmen, wenn vor dem Haus Stellplätze erforderlich sind. Vorgärten dürfen nicht als Arbeitsflächen oder Lagerflächen benutzt werden. Zulässig sind lediglich Flächen für #Abfallbehälter.

Mit der zum 1. Januar 2024 in Kraft tretenden, geänderten Landesbauordnung hat der Gesetzgeber verdeutlicht, dass reiner #Schotter und #Kunstrasen keine #Grünflächen im Sinne der Verordnung darstellen. Am Vorrang des kommunalen Satzungsrechtes hat der Gesetzgeber festgehalten, so dass grundsätzlich die Regelungen der Vorgartensatzung und Einfriedungssatzung sowie der Stellplatzsatzung und Fahrradabstellplatzsatzung der Stadt Gütersloh einzuhalten sind.

Ebenfalls unzulässig sind ab jetzt künstlich hergestellte, blickdichte Einfriedungen. Dazu zählen #Gabionen, #Betonwände, Holzzäune und Stabgitterzäune mit Sichtschutz Einflechtungen. Eine Ausnahme bilden naturnah gestaltete Einfriedungen wie Bruchsteinmauern oder Natursteinmauern in einer Höhe von maximal 50 Zentimetern. Vorhandene Vorgärten und Einfriedungen haben aktuell bis zu einer Neugestaltung oder Umgestaltung Bestandsschutz.

Durch die Verwendung heimischer, vielfältiger Pflanzen wird die Artenvielfalt gefördert und Lebensräume für Insekten geschaffen. Umweltdezernentin Herrling erklärt: »Dies trägt nicht nur zur Erhaltung der Biodiversität bei, sondern sorgt auch für ein angenehmes Stadtbild und eine höhere Lebensqualität für alle #Bewohner von Gütersloh.« Die Stadt hofft, dass möglichst viele Menschen in der Stadt dazu bereit sind, ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. »Mich würde es freuen, wenn zahlreiche Vorgärten in der Stadt wieder in ein blühendes #Paradies verwandelt würden.«

Auch Experten aus dem Bereich der Landschaftsarchitektur, des Naturschutzes und vom Umweltamt befürworten den Vorstoß von #Verwaltung und #Politik. Sie betonen, dass die naturnahe Gestaltung von Vorgärten nicht nur ökologische Vorteile mit sich bringt, sondern auch ästhetisch ansprechend ist. Die Vielfalt der Pflanzen und die lebendige #Atmosphäre, die dadurch entstehen, verleihen den Straßen und Wohngebieten in Gütersloh einen besonderen Charme.

Bei Fragen, was für Vorgaben beim eigenen Grundstück bestehen, hilft der Fachbereich Bauordnung weiter – telefonisch zu erreichen unter +495241822398 oder per E Mail an bauordnung@guetersloh.de.

Außerdem werden Informationen angeboten, um Bürger über die Vorteile einer naturnahen Gartengestaltung aufzuklären. Online werden ganz praktische Tipps zur Umsetzung gegeben, um den Übergang von Schottergärten zu grünen Oasen so einfach wie möglich zu gestalten. Wer sich dazu weiter erkundigen will, erreicht die #Umweltberaterinnen telefonisch unter +495241822088 oder per E Mail.