Marketing im Einzelhandel, Umgekehrte Psychologie als Taktik gegen Pseudokunden, Amazon & Co. ein Schnippchen schlagen

Gütersloh, 23. September 2023

Der lokale Einzelhandel steht vor großen Problemen. Vor allem durch die #Onlinekonkurrenz durch das martkbeherrschende #Onlinekaufhaus #Amazon und zahllose kleinere #Onlineshops. Alle haben ihre Berechtigung. Die Probleme des lokalen Einzelhandels bringen derweil ein Aussterben der Innenstädte mit sich, #Arbeitsplätze gehen verloren, Umsatz geht verloren, Steuereinnahmen gehen verloren, Leben geht verloren.

Bisherige Maßnahmen stellen sich reihenweise als erfolglos heraus

  • Amazon nachahmen (Versuchen, Amazon zu übertrumpfen)

    • Das ist hoffnungslos. Schon an der Realisierung der Technik scheitert es, aber vor allem am Vorsprung des US Konzerns und an der Angebotsbreite und Angebotstiefe. »Service« bietet Amazon freilich nicht – bis auf den, dass alles nach Hause geliefert wird. Allerdings mit der Folge, dass reichlich Verpackungsmüll entsteht.

  • Rabatte

    • Cyber Mondays oder Fridays, verkaufsoffene Sonntage, Rabattschlachten sorgen vielleicht für Spontankäufe, sind aber nicht nachhaltig. Zumal Amazon die Agenda setzt, jederzeit reagieren kann (und das auch tut), und aufgrund der großen Struktur jeden Rabatt übertrumpfen kann.

  • Pseudokunden vermeiden und sich beschweren

    • Pseudokunden sind Kunden, die im lokalen Laden Produkte anschauen, ausprobieren, anprobieren, sich beraten lassen, und dann letztlich online kaufen. Das zu verbieten oder sich darüber zu beschweren, wirkt reaktant (und ist es auch).

  • Eigene Onlineshops anbieten

    • Die Ergebnisse lassen bei eigenen Onlineshops zu wünschen übrig. Lokale Einzelhändler haben für eine sinnvolle Umsetzung keine Zeit, kein Geld, keine Fachleute – und das ist auch nicht »ihr Job«. Lokale Einzelhändler sind keine Onlinehändler (und vice versa).

Über die beschriebenen, erfolglosen Taktiken hinaus, gibt es weitere Ideen, die meist wenig bringen – etwa #Lieferservice, #Social #Media #Marketing, #Stadtmarketing, #Eventmarketing et cetera (Einzelhändler sind – obwohl sich viele dafür halten – keine Logistiker, Marketingfachleute, Veranstalter oder sonst etwas – sie sind #Einzelhändler). Immerhin jedoch bietet die Umgekehrte #Psychologie die Chance, den Pseudokunden den Wind aus den Segeln zu nehmen. Indem man das Gegenteil von dem tut, was naheliegt. Man versucht nicht, Pseudoshopping zu unterbinden und beschwert sich nicht darüber, sondern man unterstützt es und fördert es. Die Kunden kaufen sowieso online, wenn sie es wollen – dagegen kann man nichts unternehmen. Aber diejenigen, die immerhin noch als Pseudokunden unterwegs sind, kommt man so möglicherweise bei.

Pseudokunden mögen

Der Einzelhandel könnte #Pseudokunden ausdrücklich #Beratung, #Anschauen, #Ausprobieren, #Anprobieren anbieten, und es ihnen dann freistellen oder sogar offensiv anbieten, das Produkt dann online zu kaufen. Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass das #Produkt online teurer ist, dass es gar nicht mehr oder noch nicht verfügbar ist, dass es nur in anderen Ausführungen verfügbar ist et cetera. Und selbst wenn das alles nicht zutrifft, macht diese »Positivity« allemal einen besseren Eindruck auf den Kunden. Wie es schon Einstein sagte: Der erste Schritt zur Veränderung ist es, mit dem Jammern aufzuhören. Natürlich würde diese Taktik ausgenutzt werden. Aber die Wirkung dieser Taktik aufs #Unbewusste darf nicht unterschätzt werden. Ebenso wie die mittelbare Wirkung auf etwaige Mundpropaganda.