Unregelmäßiges Schlafen schadet Darmbiom

  • Bereits ein »Social Jetlag« führt laut neuer Studie zu Verschlechterungen in der #Ernährung

London, PTE, 2. August 2023

Unregelmäßige Schlafmuster stehen mit schädlichen Bakterien im #Darm in Zusammenhang, wie eine Studie des King’s College London in Zusammenarbeit mit der Plattform für personalisierte Ernährung, ZOE, zeigt. Es handelt sich dabei laut den Forschern um die erste Analyse, die Verbindungen zwischen einem »Social Jetlag«, der Qualität der Ernährung, den Essgewohnheiten, Entzündungen und der Zusammensetzung des Mikrobioms bei einer einzelnen Kohorte herstellt. Social Jetlag meint Veränderungen der inneren Uhr, die stattfinden, wenn sich Schlafmuster zwischen Arbeitstagen und freien Tagen verschieben.

Viele beeinflussende Faktoren

Frühere Untersuchungen hatten bereits nachgewiesen, dass Schichtarbeiten die innere Uhr aus dem Gleichgewicht bringen und es damit zu Gewichtszunahme, Problemen mit dem Herzen und Diabetes kommen kann. Weniger bekannt ist, dass es dazu auch bei Personen mit regelmäßigen Arbeitszeiten bereits bei kleinere Unregelmäßigkeiten der Schlafmuster, wie dem Aufwachen mit dem Wecker im Vergleich zum Ausschlafen an anderen Tagen, kommen kann.

Laut Seniorautorin Wendy Hall vom King’s College London scheinen bereits geringe Unterschiede in der Schlafzeit während der Woche mit Unterschieden in den Arten der Bakterien im Darm in Zusammenhang zu stehen. Manche dieser Zusammenhänge konnten auf Unterschiede in der Ernährung zurückgeführt werden. »Unsere Daten weisen aber auch darauf hin, dass weitere, bisher unbekannte Faktoren hier eine Rolle spielen könnten.«

Aus diesem Grund seien Interventionsstudien erforderlich, um herauszufinden, ob eine Verbesserung der Einheitlichkeit der Schlafenszeiten zu positiven Veränderungen im Mikrobiom des Darms und den damit in Verbindung stehenden Gesundheitsergebnissen führen kann. Die Zusammensetzung der #Mikroben im #Darm kann die #Gesundheit durch die Produktion von Toxinen oder Metaboliten positiv oder negativ beeinflussen, so die Forscher.

90 Minuten haben bereits Folgen

Im Rahmen der »Zoe Predict« Studie mit einer Kohorte von 934 Personen haben die Forscher umfangreiche Proben von Blut, Stuhl und dem Darmmikrobiom sowie Blutzuckermessungen bei Personen mit unregelmäßigen Schlafmustern im Vergleich zu anderen durchgeführt, deren Schlaf regelmäßig war. Die Kohorte bestand vorwiegend aus schlanken und gesunden Menschen, die während der Woche mehr als 7 Stunden Schlaf pro Tag bekamen.

Die Analyse zeigt, dass bereits ein Unterschied von 90 Minuten beim Timing des Mittelpunkts des Schlafes die Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm beeinflusst. Als Mittelpunkt des Schlafes wird der Zeitpunkt angesehen, der in der Mittel zwischen der Schlafzeit und dem Aufwachen liegt. Ein #Social #Jetlag steht in der Folge mit einer schlechteren Qualität der Ernährung allgemein, mehr zuckerhaltigen Getränken, weniger Obst und Nüssen in Verbindung.

Alle diese Faktoren können laut den Forschern das #Mikrobiom direkt beeinflussen. Drei von sechs Arten von Mikrobiota, die bei dieser Teilnehmergruppe vermehrt vorkamen, verfügen über eine unvorteilhafte Beziehung zur Gesundheit. Diese Mikroben stehen mit einer schlechten Qualität der Ernährung, Indikatoren von Fettleibigkeit und der kardiometabolischen Gesundheit in Verbindung sowie mit Markern im Blut, die bei Entzündungen mit höheren Werten und einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko in Zusammenhang stehen. Details wurden im »European Journal of Nutrition« publiziert.