Diakonie im Kirchenkreis Halle (Westfalen), Wege aus der finanziellen Krise, neue Leiterin für Schuldnerberatung und Insolvenzberatung

Halle (Westfalen), 21. Juni 2023

Die #Inflation und die #Energiekrise sind eine große finanzielle Belastung. Immer mehr private Haushalte geraten in eine wirtschaftliche #Notlage. Mahnschreiben häufen sich, der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür, das Arbeitseinkommen wird gepfändet. In dieser Situation gelingt es kaum noch den Überblick zu behalten – aber es gibt Hilfe. Die Schuldnerberatungsstelle und Insolvenzberatungsstelle existiert seit März 1994 in Halle in der Trägerschaft der #Diakonie im Kirchenkreis Halle.

Nun bekommt die Schuldner- und Insolvenzberatung eine neue Leitung. Die bisherige Leiterin Karin Kleinert verlässt aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen nach 8 Jahren Halle und zieht nach Flensburg um. »Ihre fachliche Kompetenz und ihre empathische Art haben vielen Menschen geholfen, einen Ausweg aus ihrer finanziellen Notlage zu finden«, sagt Diakonie Vorstand Andreas Riedel über die Juristin. Die 62 Jährige hat in ihrer Zeit in Halle einige Veränderungen miterlebt und mitgestaltet. Die Schwierigkeit, auch in der #Pandemie eine adäquate Beratung per Videokonferenz zu organisieren, die Umstellung auf ein papierloses Büro oder auch die Umstellung auf ein neues Arbeitsprogramm waren nur einige davon.

»Was auch wichtig war, war das Miteinander im Trägerverbund, auch wenn es anstrengend war hat es uns doch weiter voran gebracht«, erzählt Kleinert, die noch bis zum Ende des Monats ihre Nachfolgerin Manuela Bergmann einarbeitet. Die 47 Jährige arbeitet bereits seit 2010 in der Schuldnerberatung, seit 2020 auch schon in Halle und kennt die Arbeitsstruktur und die Abläufe. »Eine Zahlenaffinität war bei mir schon immer da«, sagt die Volljuristin. Doch die Zahlen sind nur ein Aspekt ihrer Arbeit. Vor allem geht es darum, den in Not geratenen Menschen die Angst zu nehmen und Perspektiven aufzuzeigen. »Entscheidend ist für uns immer, was der Klient möchte«, sagt Bergmann. Die Intensität der Beratung ist dabei von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Manchmal reicht ein Beratungsgespräch, bei dem gemeinsam ein Haushaltsplan erarbeitet wird, manchmal dauert die Begleitung Jahre. »Es ist immer gut, zu kommen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Wir können z.B., wenn jemand kurz vor der Rente ist und weniger Geld im Ruhestand zur Verfügung hat, schauen, welche Verträge aufgelöst werden können damit man gar nicht erst Schulden macht«, sagt Karin Kleinert.

Eine besondere Herausforderung sind oft Menschen, die aus anderen Ländern stammen. »Da gibt es oft ein anderes Rechtssystem, in #Syrien kennt man zum Beispiel keine Vertragslaufzeiten oder Kündigungsfristen. Und in der Türkei gibt es noch den Schuldenberg«, erklärt Manuela Bergmann. Und manch einem EU Ausländer müssen die Mitarbeitenden der Beratung erst noch erklären, dass man bei einer Insolvenz in Deutschland auch die Schulden des Heimatlandes angeben muss. »Der bunte Strauß« bezeichnet Manuela Bergmann ihr Aufgabenfeld, das nun noch um die Leitungsaufgabe gewachsen ist.

Das Beratungsangebot richtet sich an alle Personen in den Gemeinden Borgholzhausen, Halle, Harsewinkel, Steinhagen, Versmold und Werther. Für alle Orte werden auch Sprechstunden vor Ort angeboten. Wer in finanzielle Schieflage geraten ist, kann sich während der Sprechstunden dienstags von 9 bis 10.30 Uhr und mittwochs von 15 bis 16 Uhr unter Telefon +49520118473 melden und einen Termin zur Beratung verabreden. Die Beratung erfolgt vertraulich und kostenlos und basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit.

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