DGVS zum Veganuary, Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung

Berlin, Dezember 2022

Veganuary ist ein zusammengesetztes Wort aus vegan und dem englischen January. Seit 2014 wirbt die englische Organisation Veganuary dafür, sich im Januar vegan zu ernähren. Doch was bringt ein Monat vegane Ernährung aus Sicht der #Gastroenterologie? Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) erklärt, welchen #Einfluss eine pflanzliche Ernährung auf Erkrankungen wie eine Fettleber oder das Darmkrebsrisiko hat.

Eine vegane Ernährung bedeutet, keinerlei Produkte tierischen Ursprungs zu sich zu nehmen. Hierzu zählen neben #Fleisch auch Milchprodukte, Eier oder Honig. Der #Veganuary ruft zu einem »Probemonat« veganer Ernährung auf. Eine vegane, genauso aber auch eine pflanzenbasierte, also vegetarische #Ernährung, soll zahlreiche Vorteile gegenüber einer Ernährung haben, die zum wesentlichen Teil aus tierischen Produkten besteht. »Ein pflanzenbasierte oder überwiegend pflanzliche Ernährung hat nicht nur aus gastroenterologischer Sicht große Vorteile«, erklärt PD Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Klinik für Innere #Medizin und #Gastroenterologie, GFO Kliniken Bonn und Vorstandsmitglied elect der DGVS.

»Viele #Krankheiten sind lifestylebedingt und eben auch ernährungsbedingt. Ein Beispiel hierfür wäre Darmkrebs, sofern keine familiäre Häufung vorliegt«, erklärt Professor Dr. med. Heiner Wedemeyer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover und Mediensprecher der DGVS. Eine großangelegte britische Studie konnte zeigen, dass Vegetarier, Pescetarier, also Menschen die kein Fleisch, aber #Fisch essen, und Veganer ein deutlich geringeres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken als diejenigen, die regelmäßig größere Mengen tierischer Produkte verzehren. »Eine Senkung des Darmkrebsrisikos ist ein wichtiger, aber auch sehr langfristiger Effekt einer pflanzenbasierten Ernährung«, ergänzt Terjung.

Kurzfristigere Effekte beim Umstieg auf eine pflanzenbasierte Ernährung würden sich aber auch schon nach einem Monat zeigen. »Eine Ernährung, die einen hohen Gehalt an Ballaststoffen hat, macht lange satt. Das vermeidet Blutzuckerspitzen, Heißhungerattacken, stabilisiert den Zuckerstoffwechsel und Fettstoffwechsel in der Leber und senkt den Cholesterinspiegel«, erläutert Terjung. Eine bereits bestehende #Fettleber könne sich regenerieren. »Die Umstellung auf eine ballaststoffreichere Ernährung kann für den Darm zunächst eine Herausforderung darstellen, da er plötzlich deutlich geforderter ist – Verstopfung und Darmkrämpfe können eine Folge sein. Hier helfen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Bewegung«, rät Wedemeyer. Nach einiger Zeit normalisiere sich die Verdauung jedoch und die positiven Effekte würden überwiegen.