Kreis Gütersloh, 4 PIK Stationen im Rathaus, Ausländerbehörden registrieren ukrainische Flüchtlinge, Jobcenter macht Erstberatung

Erst die Registrierung, dann die berufliche Erstberatung: Bei einem knapp zweiwöchigen gemeinsamen Einsatz im Rathaus Gütersloh registrieren die Ausländerbehörden der Stadt Gütersloh und des Kreises Gütersloh Flüchtlinge aus der #Ukraine und das Jobcenter Kreis Gütersloh führt erste Perspektivgespräche. Mehr als 1.000 ukrainische Flüchtlinge hatte bisher allein die Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh registriert. Mit der einen zur Verfügung stehenden PIK Station je Ausländerbehörde hätte das noch Wochen gedauert. Das #Land #NRW hatte für die Aktion 5 Stationen zur Verfügung gestellt, eine funktionierte nicht. PIK ist die Abkürzung für »Personalisierungsinfrastrukturkomponente«.

Den Start hatte die Ausländerbehörde #Gütersloh in der vergangenen Woche zusammen mit dem Jobcenter gemacht. An diesem Montag folgte nun die Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh. 1.400 #Flüchtlinge müssen noch seitens des Kreises registriert werden. Rund 700 von ihnen kommen zum Rathaus. Ukrainische Flüchtlinge, die in #Schloß #Holte #Stukenbrock sowie im Norden des Kreises untergekommen sind, auch etwa 700, werden per #Bus zu einer Registrierungsaktion nach Herford gefahren. Mit 30 Personen pro Schicht inklusive Dolmetschern ist allein die Ausländerbehörde des Kreises im Einsatz. 22 übernehmen die Registrierung, acht nehmen im Kreishaus die biometrischen Angaben für den elektronischen Aufenthaltstitel auf. Dafür wurde zwischen Rathaus und Kreishaus in diesen Tagen ein Shuttleservice für die #Ukrainer eingerichtet.

Dass die aufwändige Registrierung notwendig ist, liegt am Paragraphen 24 des Aufenthaltsgesetzes: Der Bund sieht für die Ukrainer den Aufenthaltstitel laut diesem Paragraphen vor und der bedingt eine Registrierung samt Daten, Fingerabdrucknehmen und Foto. »Normalerweise ist der Bund verpflichtet, selbst die Registrierung bei der Einreise zu übernehmen«, erklärt Peter Detlefsen, Leiter der Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh. Das habe man aber offenbar den Menschen nicht zumuten wollen, daher müssten alle Behörden vor Ort nacharbeiten. Was ihn und seine Kollegen ärgert, sind häufig wechselnde Anweisungen aus Berlin: »Erst hieß es, Kinder bis 14 müssten nicht registriert werden, dann hieß es, alle über 6 Jahren müssten registriert werden«, berichtet Detlefsen, während im Hintergrund gerade ein Mädchen von etwa 7 Jahren vermessen wird per Maßband. Insgesamt leben derzeit rund 3.400 Flüchtlinge aus der Ukraine im Kreis Gütersloh. In der Gruppe sei jedoch viel Bewegung: Einige wollen weiterziehen, in andere Städte oder Länder, andere wollen möglichst schnell zurück.