40 Mini Henges aus Coronatests, Barbies oder Plastikmüll

  • LWL Museum für Archäologie zeigt Café Ausstellung »Clonehenge«

Herne (lwl) Ob aus Coronatests, Müll, Reis oder Barbiepuppen – mehr als 40 kreative Köpfe und Bastler sind dem Aufruf des LWL Museums für Archäologie in Herne gefolgt, Stonehenge in Miniatur nachzubauen. Die Ergebnisse sind ab Samstag, 19. März 2022, als Fotografien im ehemaligen Café des Museums zu sehen. Bis zum 24. April 2022 können Besucher vor Ort und auf der Website des LWL Museums im Internet abstimmen, welche »Mini Henges« ihnen am besten gefallen. Die Gewinner werden bis zum 25. September 2022 im Rahmen der Sonderausstellung »Stonehenge – von Menschen und Landschaften« gezeigt.

»Wir sind überwältigt von der Resonanz und den teils humorvollen, teils nachdenklich stimmenden Ideen«, erklärt Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders. »Was wir erreichen wollten, ist uns auf jeden Fall gelungen: Ein Update für unsere 1 zu 1 Rekonstruktion des inneren Steinkreises vor Ort. Jetzt sind wir gespannt, welche Fotos unseren Besuchern am besten gefallen.« Denn die sind aufgerufen, ihren Favoriten zu wählen. »Die Top 5 werden bis zum Ende der Laufzeit in unserer Sonderausstellung gezeigt. Die Gewinner dürfen sich außerdem auf einen Katalog und eine exklusive Führung freuen.« Alle Teilnehmer erwartet ein Geschenk aus dem Museumsshop.

Sie sind zwischen drei und 70 Jahre alt und kommen aus ganz Deutschland. Eine Einsendung hat das LWL Museum für Archäologie sogar aus Ohio, USA, erreicht. Auch Schulklassen sind kreativ geworden: Die Erich Kästner Gesamtschule in Bochum und die Glück auf Schule in Marl haben sich beim Aufruf beteiligt.

Marielle Zeuner ist eine der Teilnehmerinnen. Sie hat #Stonehenge aus #Corona Schnelltests nachgebaut: »Das Material war eine sehr spontane Entscheidung: Ich habe seit Sommer 2021 meine Selbsttests aufbewahrt. Ursprünglich wollte ich zum Jahresende einfach ein #Foto vom ganzen Haufen machen, um die Grundstimmung des Jahres festzuhalten. Aber als ich von der Clonehenge Aktion gelesen habe, musste ich die Tests einfach dafür nutzen.«

Babette Bütow hat sogar aus ihrem Urlaub ein Bild zum Aufruf geschickt: »Unser Stonehenge soll auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen. Das Foto ist an der dänischen Küste im Nationalpark Thy entstanden.«

Für ein nachhaltiges Modell der anderen Art haben sich Carolin Olbrich und Clara Fritsch entschieden: »Cheddarkäse bot sich als Material an, weil er gute Verarbeitbarkeit und englisch-keltischen Ursprung verbindet und nebenbei hinterher einfach aufgegessen werden konnte«, meint Olbrich. 

Sonderausstellung »Stonehenge – von Menschen und Landschaften«

Bis zum 25. September 2022 zeigt das LWL Museum für #Archäologie in Herne die Geschichte des berühmtesten archäologischen Denkmals Europas in seiner einzigartig erhaltenen vorgeschichtlichen Umgebung. Die Landschaft von Stonehenge wird der zeitgleichen Entwicklung und gegenwärtigen menschengemachten Landschaften in Westfalen gegenübergestellt. Gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) werden die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert. Co #Kurator ist der englische Archäologe, BBC Moderator und Stonehenge Experte Julian Richards.

Der berühmte Steinkreis in Südengland ist ein Beispiel für vorgeschichtliche Baukunst und Ingenieurskunst und ihr monumentaler Höhepunkt. Er war Teil einer rituellen Landschaft mit jahrtausendealter Geschichte. Die Tiefe dieser Geschichte wird in Herne und mit der westfälischen Landschaft gestern und heute in Beziehung gesetzt. In der Ausstellung bewegen sich die Besucher:innen durch analoge und virtuell rekonstruierte Landschaften und begeben sich so auf eine Reise durch Raum und Zeit. Sie erleben die Ausmaße des imposanten Steinkreises hautnah durch detailgetreue 1 zu 1 Repliken. Ausgewählte Funde der englischen und westfälischen Archäologie zeigen, mit welchen Mitteln die Landschaften geformt wurden, und bringen den Besucher:innen den prähistorischen Menschen und seine Lebenswelten näher. Mit einem Ausblick auf die moderne Industrie- und Kulturlandschaft Ruhr spannt die Ausstellung einen Bogen bis in unsere Gegenwart.

Für den Besuch des LWL Archäologiemuseum gilt die 3G Regel (geimpft, genesen oder getestet). Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, da diese regelmäßig an Schultestungen teilnehmen. Diese können die #LWL Museen und Veranstaltungen in der Schulzeit weiterhin ohne Impfnachweis oder Testnachweis besuchen.