Kunstforum Hermann Stenner

Das Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld wurde am 20. Januar 2019 im denkmalgeschützten Gebäudeteil des Ortwin Goldbeck Forums mit der Ausstellung Hermann Stenner und seine Zeit eröffnet. Es widmet sich dem Leben und Werk des Namensgebers und seiner Zeitgenossen, zeigt aber auch in wechselnden Ausstellungen Werke von der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst. Das Kunstforum Hermann Stenner bildet gemeinsam mit der Kunsthalle und dem Kunstverein im Waldhof das sogenannte »Bielefelder Kunst Dreieck«.

Hermann Stenner

Hermann Stenner war ein deutscher Maler und Grafiker, geboren am 12. März 1891 in Bielefeld und gestorben am 5. Dezember 1914 an der Ostfront im Ersten Weltkrieg. Trotz seines frühen Todes hinterließ er in seiner kurzen Schaffensperiode von 5 Jahren ein beeindruckendes Werk, bestehend aus etwa 300 Gemälden und mehr als 1.500 Arbeiten auf Papier. Seine künstlerische Entwicklung führte von impressionistischen Anfängen um 1909 zu einem expressiveren Stil mit harten Konturen und kräftigen Farben ab 1911, beeinflusst durch Kandinsky und besonders seinen Lehrer Adolf Hölzel.

Stenner begann seine künstlerische Ausbildung an der Handwerkerschule und Kunstgewerbeschule Bielefeld und wurde später an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart von Christian Landenberger und Adolf Hölzel unterrichtet. Sein eigenständiger Stil entwickelte sich nach anfänglicher Begeisterung für die Lehren seiner Lehrer. Er nahm an der Ersten deutschen Expressionistenausstellung in Dresden teil und erregte Aufsehen mit Wandmalereien für die Kölner Werkbundausstellung 1914.

Im August 1912 verbrachte Stenner Zeit in Paris und wurde 1913 zur Ersten deutschen Expressionisten-Ausstellung in Dresden eingeladen. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, wurde Mitglied des Grenadierregiments 119 und fiel am 5. Dezember 1914 in Polen. Die expressionistischen Bilder von Stenner wurden von den Nazis als »entartet« betrachtet, und 1937 wurden vier davon in der Aktion »Entartete Kunst« aus öffentlichen Sammlungen konfisziert und zerstört.

Öffnungszeiten

Mittwochs bis freitags 14 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 11 bis 18 Uhr, Heiligabend und Silvester geschlossen